Mein neues Album ist da:
13 Instrumentalstücke von Fusion über Jazz bis Funk
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1. Vitamin B
In unregelmäßigen, nicht kontrollierbaren Schüben bricht der Hesso-Brasilianer in mir durch. Meine Haut färbt sich dunkel, meine (wenigen) Haare werden schwarz und brasilianische Rhythmen und Harmonien ziehen mich in ihren Bann. Hier Baião (Vitamin B) und Afoxé (De Nada), beide im Norden Brasiliens beheimatet.
2. Little Zebra’s Walk
Der Titel war Peters Idee. Er wollte etwas mehr Seriosität in der Auswahl der Songtitel erreichen. Also wenn schon Streifen, hätte mir „Streifenhörnchen“ besser gefallen, aber da ist ein Zebra selbstverständlich kulturell ausgereifter. Von daher: passender Titel.
Peter Praesent: Schlagzeug
3. Corona-Matte
Gemeint ist das Virus, nicht das Bier. Zu Zeiten der Pandemie (die Älteren werden sich erinnern) mussten die Friseure ihre Läden schließen, was zu sozialem Wildwuchs auf dem Kopf führte und der gesundheitlichen Krise eine ästhetische hinzufügte. Die harmonische Struktur des A-Teils mit zahlreichen #11-Akkorden und Tonartwechseln symbolisiert dieses blond-brünett-schwarzhaarige Chaos, wohingegen die vier Stufen des B-Teils (eigentlich nur drei, weil 4 = 1) für die Wiedereröffnung der Coiffeur-Salons und die Reprise des Stufenschnitts steht. Das Gitarrensolo verklanglicht den wüsten Haarwuchs und das Orgelsolo das strukturierte Vorgehen der Friseur-Innung bei der sukzessiven Wiederherstellung der Façon.
Peter Praesent: Schlagzeug
Karlheinz Kern: Orgel
4. Die Wiederentdeckung der Langsamkeit
Der Titel dieses Stücks ist pure Angeberei und soll der geneigten Hörerin/dem geneigten Hörer demonstrieren, dass meine literarische Kompetenz seit meiner Perry-Rhodan-Phase als Jugendlicher deutlich gestiegen ist. Die Idee zu dem Titel stammt von Peter. Ob dann wohl eher seine literarische Kompetenz den Ausschlag gegeben hat? Schwierige Frage! Außerdem ist das Stück langsam. Könnte auch sein, dass es so zu seinem Titel gekommen ist….
Peter Praesent: Schlagzeug
5. Gassenhauer
Der Song hat das Potenzial zum Superhit: ca. 3 ½ Minuten lang, einfache Melodien, ein kurzes Gitarrensolo, treibendes Schlagzeug ….. leider kein Gesang: Ah, Shit, doch kein Hit! Wenigstens spielt Simon Phillips die Drums – nein, doch nicht, die hier eingesetzte Drum-Bibliothek firmiert nur unter seinem Namen.
6. Stein – Schere – Echse – Spock
Der Titel bezieht sich auf eine Episode der Serie „Big Bang Theory“. Hier führt Sheldon eine neue Version des Spiels „Schere – Stein – Papier“ ein, in der insgesamt fünf Gesten verwendet werden, weil er der Meinung ist, dass die andere Version ein zu hohes Risiko birgt, dass die Mitspieler dieselbe Figur wählen. Im Titel dieses Stückes werden vier Gesten verwandt, die nach folgenden Regeln funktionieren:
• Stein zerquetscht Echse
• Echse vergiftet Spock
• Spock zertrümmert Schere
• Schere köpft Echse
• Spock verdampft Stein
• Stein schleift Schere
7. Chromaphil
Achtung Wortspiel! Ein chromatisches Thema gespielt von einer Mischung aus verschiedenen Klangfarben und dazu ein gegensätzlich gefärbter B-Teil. Das grenzt an abstrakte Kunst.
Peter Praesent: Schlagzeug
Carsten Altvater: Slap Bass
8. De Nada
siehe "Vitamin B"
9. Eine Prise Salz und ein Scheffel Schaffel
Entstanden aus der Vermischung afrikanischer und europäischer Musiktraditionen, ist der Shuffle (im Jazz: Swing) zum stilbildenden Merkmal afroamerikanischer Musik geworden. Statt Achtelnoten binär aufzufassen, werden sie ternär (triolisch) gespielt, was zu einem wiegenden Rhythmus führt und wie die Sau groovt. Was mit 4/4-Takten geht, muss doch auch mit 5-ern oder 6-ern gehen……… und Jörgs Keyboardspiel ist die Würze.
Jörg Sandner: Keyboards
10. Langsamer Walzer
Schritte für den Mann: 1. Rechter Fuß gerade nach vorne. |
Schritte für die Frau: 1. Linker Fuß gerade zurück. |
Quelle: https://doodance.com/ressourcen/langsamer-walzer-schritte-figuren-lieder
Niklas Runkel: Violine
11. Funk Shui
Funk Shui ist eine daoistische Harmonielehre aus Südhessen. Ziel ist es, eine möglichst große Harmonie mit dem Bass und den Blasinstrumenten zu erzielen. Das gilt für alle, nur nicht für den Gitarristen. Für die Gitarristen gilt nie irgendwas, schon gar nicht, wenn der Gitarrist gleichzeitig Komponist und Solist ist.
Peter Praesent: Schlagzeug
12. Zombie’s Breakfast
Was viele nicht wissen: Männliche Zombies sind ihren Frühstücksgewohnheiten sehr festgelegt. Sie essen ausschließlich G-Brötchen mit verschiedenen Moll-Aufstrichen. Der Tisch ist scheinbar chaotisch gedeckt, folgt aber einer individuellen Ordnung. Dem Zombie-Mann ist der A-Teil gewidmet. Zombie-Frauen mögen mehr Abwechslung auf der Speisekarte und bevorzugen bei der Tischdekoration eine für alle sichtbare Struktur mit zahlreichen Deko-Elementen. Der B-Teil illustriert die Zombie-Weiblichkeit mit ihren Facetten.
13. Ostinato
(it.; von lat. Obstinatus = hartnäckig; als Substantiv: das hartnäckig Beibehaltene; […]), um 1700 aufkommender Begriff (A. Berardi, Documenti armonici, 1687), beinhaltet nach J. G. Walther (Musicalisches Lexicon, 1732) „dasjenige, so man einmahl angefangen, beständig fortsetzen und nicht davon ablassen“. Das „beständig fortgesetzte“, d.h. ununterbrochen wiederholte Strukturelement – ob harmonische Folge, Melodie- oder Bassformel – wird als unveränderlicher Kernpunkt wahrgenommen, der von variablen Elementen umspielt wird.
Quelle: „Das große Lexikon der Musik“, Freiburg im Breisgau 1978 und 1987
Peter Praesent: Schlagzeug
Niklas Runkel: Cover Design
Robert Runkel: Gitarren, Bass, Keyboards, Drum Programming, Percussion, Altsaxophon in 1, 4, 7 und 12, Komposition, Arrangement, Mix und Mastering
v.l.n.r.: Niklas Runkel (Cover, Violine), Peter Praesent (Schlagzeug), Robert Runkel