1. Akt, 5. Szene:

Erzähler: Auf dem dritten Planeten arbeitete ein Geschäftsmann.

Prinz: Guten Tag, Ihre Zigarette ist ausgegangen.

Geschäftsmann (bemerkt den Prinzen nicht): Drei und zwei ist fünf. Fünf und sieben ist zwölf. Zwölf und drei ist fünfzehn. Fünfzehn und sieben ist zweiundzwanzig. (murmelt irgendwelche Zahlen...)

Prinz (lauter): Guten Tag!

Geschäftsmann (zerstreut): Guten Tag! Stören Sie mich nicht. Sie sehen doch, dass ich arbeite. (rechnet weiter, nach einiger Zeit schaut er hoch) Sie sind ja immer noch da. (murmelt unentwegt Zahlen, wischt sich den Schweiß von der Stirn) Uff! (rechnet und murmelt) So, jetzt hab ich's. Das sind also fünfhunderteine Million sechshundertzweiundzwanzigtausend siebenhunderteinunddreißig. Gleich aufschreiben!

Prinz: Fünfhunderteine Million wovon?

Geschäftsmann: Wie bitte? Ach, ich habe so viel Arbeit. (genervt) Deine Fragerei macht einen ganz verrückt. Was wolltest du wissen?

Prinz: Fünfhundert Millionen wovon?

Geschäftsmann: Fünfhundert Millionen von ..., äh, na, wie heißen sie doch gleich? Mist, ich hab's vergessen. Ich bin einfach zu beschäftigt. Ich kann mir doch nicht jede Kleinigkeit merken. Ich bin nämlich ein ernsthafter Mann. Ich habe keine Zeit für solche Kindereien.

Prinz (drängender): Fünfhundert Millionen wovon?

Geschäftsmann: Unglaublich! Solange ich hier arbeite, bin ich erst drei mal gestört worden. Das erste Mal war vor zweiundzwanzig Jahren ein Maikäfer, ein rücksichtsloser Kerl. Er machte einen furchtbaren Lärm. Ich habe mich sogar verrechnet. Dann vor elf Jahren ein Anfall von Rheumatismus ... und jetzt du!!! Unverschämtheit! Schon das dritte Mal, wie soll man sich da konzentrieren können?

Prinz: Also wovon denn nun?

Geschäftsmann (sehr ungehalten): Na, von diesen kleinen Dingern, die man manchmal am Himmel sieht.

Prinz: Fliegen?

Geschäftsmann: Nein, diese Dinger, die glänzen.

Prinz: Bienen?

Geschäftsmann: Oh Mann, du nervst. Nein, diese kleinen goldenen Dinger am Himmel.

Prinz: Ach, Sie meinen die Sterne.

Geschäftsmann: Ja, mag sein, dass sie so heißen. Lasse mich jetzt in Ruhe arbeiten.

Prinz: Was machst du mit den Sternen?

Geschäftsmann: Ich besitze sie. Ich bin reich. Und ich kann sie verkaufen, wenn ich will. Oder mir Neue kaufen, wenn jemand welche findet.

Prinz: Was hast du davon?

Geschäftsmann: Blöde Frage. Ich kann sie verwalten. Ich schreibe ihre Anzahl auf einen Zettel und lege ihn in eine Schublade. Dann bin ich total reich.

Lied: Keine Zeit

Geschäftsmann: Begreifst du jetzt? So und jetzt verschwinde und störe mich nicht weiter. Furchtbar! Ungehobelter Kerl, tz, tz, tz, hat kein bisschen Fingerspitzengefühl.

Prinz (zum Publikum): Amüsant ist der schon, aber nicht ganz ernst zu nehmen. Ich besitze einen Vulkan und eine Blume. Den Vulkan fege ich jeden Tag und die Blume gieße ich, aber ich käme nie auf die Idee, sie in einer Schublade einzusperren. (wendet sich zum Gehen) Die großen Leute sind entschieden sehr verwunderlich.